Donnerstag, 30. August 2012

Neulich im Stadion ...


„Gegen Sexismus und Homophobie“ – Eine toleranzfordernde Botschaft wie diese würde man so mancherorts vermuten, etwa auf dem Christopher Street Day oder als Kritzelei in der Mensatoilette. Liest man diese Worte aber auf einem meterlangen Transparent im Ultra-Fanblock eines Fußballstadions, so ist man doch ein wenig überrascht.

Und so wandte ich mich während des DFB Pokalspiels Preußen Münster gegen Werder Bremen skeptisch meinem Nebenmann (und Bielefeld-Korrespondenten) NicoSiemering zu: „Gegen Sexismus und Homophobie – Kann ich das glauben..?“ Noch bevor wir uns darüber Gedanken machen konnten, wie wir die Kuriosität einzuordnen hätten und ob hier womöglich erste Anzeichen eines Umdenkens in der Fankultur zu erkennen seien, wurde die Botschaft durch einen kleinen aber entscheidenden Nachsatz ergänzt (siehe Bild):

Always Ultras: Die Münsteraner Ostkurve (Foto:CS).

Was diese fein gesetzte Pointe der Münsteraner Fans mit uns machte, lässt sich nur schwierig in Worte fassen, oder wie Jürgen Klinsmann einst sagte: „Das sind Gefühle, wo man schwer beschreiben kann“. Es war wohl eine Mischung aus Ernüchterung, Empörung und Erheiterung, die uns zunächst überforderte, uns schließlich aber dazu brachte, die Aufmerksamkeit wieder ganz dem Spielgeschehen zu widmen. Entscheidend is‘ eben auf‘m Platz.


 

Peter Schepsmeier,
Münster-Korrespondent



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2 Kommentare:

  1. Noch mehr hätte sie es wahrscheinlich auf die Spitze getrieben, wenn sie auch noch (wie häufig) das Wort "Gemeinsam" vorangestellt hätten...

    Die Bildunterschrift rächt sich auf geniale Weise...: ist das selbst ausgedacht oder gängig?

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  2. Jaja, was wäre der Fußball nur ohne Ultravollhonks, die homophoben Retter der Fußballkultur, die mit kreativen Aktionen wie Fahnenklau und Fanbusüberfälle für den Erhalt der niedrigen Eintrittspreise und Stehplatztribünen eintreten.

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